Die junge Fashion-Designerin Charlotte Schmidt stellt ihre sehr fantasievollen und eigenständigen Mode-Kreationen auf der ARTMUC 2024 in München aus. Ihr Studium hat sie als Modedesignerin an der Akademie für Mode und Design(AMD) in München erfolgreich abgeschlossen. Auf der Messe zeigt sie Ihr modisches Können in Form einer kleinen Auswahl an eigenen Entwürfen, selbst geschneiderten Modeteilen, Kleidern, Fotos und mittels eines 3D-Druckers hergestellten Schuhen.
Als Thema für die Präsentation wählt sie die „Nymphe oder auch Wassernymphe“ als Vorbild aus der griechischen Mythologie. Diese ist uns mit dem anmutigen Bild und der positiven Konnotation verbunden, welche wir aus der Antike her kennen. Nymphen personifizieren normalerweise weibliche Naturkräfte, schweifen frei in der Natur umher und gelten als wohltätige Geschöpfe. „Über die Jahrhunderte hinweg hat sich die positive Anmutung der Nymphe jedoch zur einer eher dramatisch-dämonisierten Konnotation entwickelt, nämlich zu der sogenannten "Femme fatale", so die Modedesignerin.
"NERAïDA“ ist der Begriff für die Wassernymphe, der gleichsam als Synonym für die Braut benutzt wurde. So entstand in einem ihrer Entwürfe ein weißer, transparenter Brautschleier. Hierfür nutzt Charlotte Schmidt feinste Seiden-Tüllstoffe, auf denen sie zunächst Kristalle organisch verteilt im Wasserbad wachsen lässt und dann entsprechend fixiert. Im Blickfeld ihrer modischen Arbeit steht jedoch das Mystische, die Verkleidung, die sie mit einer eigens entwickelten Drapage-Technik unterstreicht, um eine anmutige Nymphendarstellung hervorzurufen. Die Drapage des Schleiers führt sie so aus, dass dieser auf einer eigens geschaffenen Corsage befestigt wird, die die weibliche Körperform noch stärker hervorhebt. Sie arbeitet bei der Drapage ohne Schnittverluste, - also im Sinne von 'Zero Waste', - was heute in der Modeindustrie ein höchst nachhaltiges Thema ist. So verbindet die Fashion Designerin sowohl künstlerische Aspekte ihrer Arbeit mit dem Impact der industriellen Fertigungsseite. Es entstehen weder Verschnitt noch Abfall.
Sehr ausdrucksstark wirkt eine weitere dunkle Kreation der „NERAïDA“, die fast feenartig unbekleidet aus dem Wasser emporsteigt und lediglich durch ihr langes nasses Haar bedeckt ist. Da keine Bilder von Nymphen mit Kleidung bestehen, hat sich die Designerin ein eigenes Bild geschaffen. Als Vorbild nimmt sie es, um nasse Haare in einem doppelt gelegten schwarzen Seidenorganza lediglich durch Hitze einzubinden und zu einem schmal geschnittenen und sehr feminin wirkenden, bodenlangen Nymphenkostüm zu gestalten.
Nicht zuletzt, kommt bei Charlotte Schmidt die digitale Technik des 3D-Druckers zum Einsatz. Hier hat sie sich für eine 'Nur-Sohle' mit hohen Absatz entschieden, der im Drucker in 24 Stunden produziert wird. Durch Cut-Outs im Sohlenkörper können Bänder zum Fixieren am Fuß einbracht werden. Ihre Entwürfe bis zur Serienreife zeigen den hohen Anspruch an Haute Couture, umgesetzt mit handwerklichen Techniken und einer einzigartigen Faszination an schöpferischem Können.