Bei der Firma Halbach & Braun legt man Wert auf Tradition. Das Familienunternehmen stellt uns auf der bauma 2016 kluge Lösungen für den Untertagebau und Tagebau vor. Mit teilmobilen Brecheranlagen können Materialien direkt vor Ort gebrochen werden und das spart viele Transportwege und schont damit den Geldbeutel ebenso wie die Umwelt. Klingt vielversprechen.
Dietrich Braun: Unsere Familienfirma Halbach & Braun ist bereits schon im Jahr 1920 von meinem Großvater und seinem Freund Halbach gegründet worden. Halbach und mein Großvater Braun waren eben die Namensgeber unseres Unternehmens. Ich selber stelle jetzt die dritte Generation unserer Familie dar, und meine Tochter Diana die mittlerweile auch im Unternehmen mitarbeitet, ist jetzt die vierte Generation und zusammen mit meinem Cousin und seinen Neffen haben wir noch weitere Familienmitglieder die das Unternehmen weiter nach vorne bringen.
Felix Rother: Sie kommen ja aus dem Untertagebau, diese Maschinen funktionieren aber auch übertage? Dietrich Braun: Das ist richtig, unsere Wurzeln liegen im untertägigen Steinkohlebergbau, dort haben wir Erfahrungen gesammelt wie man Maschinen kompakt und leistungsfähig baut und wir transportieren jetzt dieses Know-How, diese Erfahrung in den übertägigen Bereich hinein, zum Beispiel eben in Steinbrüche oder offene Kohlegewinnungsanlagen und können hier die Vorteile unserer Maschine dann die wir untertage gewonnen haben auch übertage einsetzen. Die Kettenkratzförderer ist die eigentliche Kernkompetenz unserer Firma. Wir haben sie bereits untertage schon kombiniert mit solchen Brecheranlagen als sogenannte Durchlauf Brechanlagen, die sich dadurch auszeichnen dass man eben auf einer horizontalen Ebene das Gut heranfördert und dann auch den Einzug brechen kann. Und der Vorteil ergibt sich nun dadurch dass Sie einen Brecher haben den man nicht von oben beschicken muss. Sie haben also nicht die Notwendigkeit das Mineral erst nach oben zu transportieren um es zu brechen, sondern auf einer Arbeitsebene wird das Mineral transportiert und gebrochen und auch wieder ausgegeben. Felix Rother: Das heißt diese schräg verlaufenden Rampen fallen komplett weg? Dietrich Braun: Das ist richtig, das ist der große Vorteil auch für den Betreiber gerade in Tagebauen wo sonst üblicherweise alternative Brechprodukte immer von oben beschickt werden müssen, muss bauseits eine Rampe eben gebaut werden wo es dann auch ein großer Aufwand ist wenn der Abbaufortschritt immer größere Wege erzwingt. Felix Rother: Muss die Rampe auch immer versetzt werden? Dietrich Braun: Müsste die Rampe versetzt werden, was einen Wahnsinnsaufwand bedeutet. Hier brauche ich keine Rampe. Diese Maschine stelle ich hin oder positioniere sie jeweils neu und bin sofort einsatzbereit.
Felix Rother: Was kostet das ganze jetzt – so wie es hier steht? Dietrich Braun: So wie die Ausführung auf der Messe steht sind die Kosten ungefähr 420.000 Euro das hängt natürlich jetzt sehr davon ab, von den individuellen Wünschen des Kunden ob der Förderer länger oder kürzer ist, ob die Brechtrommel einen größeren Durchmesser hat, breiter ist, das hängt jetzt von den aufgegebenen Mineralien ab und auch von der Größe und der Qualität des Brechgutes was hinten rauskommt. Da haben wir also Variationsmöglichkeiten. Felix Rother: Das heißt Sie gehen wirklich auf jeden Wunsch einzeln ein und orientieren sich daran, was wird gebaut? Dietrich Braun: Ja das ist richtig. Wir haben eine modulare Bauweise. Wir haben Standardeinheiten, die wir verschieden kombinieren können, so können wir also verschiedene Breiten, verschiedene Längen, verschiedene installierte Leistungen darstellen und wir sind aber auch so dass wir sagen, wenn der Kunde einen individuellen Wunsch hat, dann verweisen wir ihn nicht auf irgendeinen Katalog und das gibt’s nicht, sondern wir hören uns seine Belange an und wenn er uns überzeugen kann, dass das Endergebnis vorteilhaft ist, dann werden wir ihm auch diese Variante bauen.
Felix Rother: Umweltschutz ist ja auch immer ein Thema. Jetzt ist es im Bergbau wahrscheinlich relativ schwer die Umwelt zu schützen. Kann diese Maschine das trotzdem? Dietrich Braun: Ja, das kann man auf jeden Fall, einen Beitrag dazu zu leisten. Diese Brecheranlage ist ja semimobil. Sie ist auf Raupenfahrwerke gebaut, das heißt sie kann dem Abbaufortschritt folgen und kann ihre Arbeit dort erledigen wo sie anfällt. Also das Brechen von großen Mineralbrocken. Im Unterschied dazu, wenn man das nicht hat, hat man LKW Flotten die immer jetzt von der Abbaufront die Gesteinsbrocken zu einer zentralen Brecheinheit transportieren müssen, das kostet eine große Menge Kraftstoff die dabei verbrannt wird und natürlich die Umwelt belastet. Hier diese Alternative macht die Arbeit vor Ort und anschließend wird das zerkleinerte Mineral über einen elektrisch angetriebenen sauberen Gummigurtförderer zur Zentrale transportiert und dort weiter behandelt. Felix Rother: Das heißt, ich habe kaum noch Transportkosten, kaum noch Transportaufwand weil es einfach direkt vor Ort weiter verarbeitet wird? Dietrich Braun: Genau, das ist der Kern dieser Idee. In der Branche wird das auch als in pit crushing bezeichnet, also der Gedanke ist jetzt nicht mehr so ganz neu aber an die Umsetzung, da haben sich noch nicht so viele ran getraut. Immer hat man noch diesen zentralistischen Gedanken und den versuchen wir aufzuweichen mit solchen semimobilen Einrichtungen. Felix Rother: Können wir das ganze jetzt auch einmal drehen, einmal in Bewegung sehen auch wenn wir jetzt hier auf der Messe sind? Dietrich Braun: Ja das können wir natürlich tun, aber leider nur im Handbetrieb weil einen solchen starken Elektroanschluss für 160 KW haben wir auf dem Stand nicht. Felix Rother: Dann wünsche ich Ihnen dafür ganz viel Erfolg, viel Glück auch noch auf der Messe! Dietrich Braun: Ich danke Ihnen auch für Ihr Interesse und verbreiten Sie die guten Nachrichten weiter.