"Mensch ärgere Dich nicht" wird 110 Jahre alt. Wer kennt es nicht? Das beliebte Gesellschaftsspiel, bei dem die Spieler ihre Spielfiguren vom Startfeld ins Ziel bewegen müssen. Während man versucht, die eigenen Spielfiguren ins Ziel zu bringen und gleichzeitig die Figuren der Mitspieler zu blockieren oder rauszuwerfen. Die Mischung aus Spannung, Kommunikation und Interaktion macht es zu einem unterhaltsamen Klassiker für die ganze Familie. Auch Marie-Luise Marjan, besser bekannt als "Mutter Beimer" aus der Lindenstraße, ist begeisterter Fan des Spieleklassikers. Als Stargast von Schmidt Spiele spricht Sie mit Messe.TV über Ihre Erlebnisse mit "Mensch ärgere Dich nicht" in der eigenen Familie.
Mensch ärgere Dich nicht - wer kennt es nicht? Der Klassiker schlechthin unter den Brettspielen, der seit über einem Jahrhundert in fast jedem Haushalt vorzufinden ist. Allein der Name des beliebten Gesellschaftsspiels beschreibt nahezu perfekt, was die bis zu vier Spieler in einer Partie erwartet: Mensch, ärgere Dich nicht! Frust, Freude, Verzweiflung und am Ende doch jede Menge Spaß, sind eigentlich bei jeder Partie garantiert. Interessant ist dabei besonders die Entstehungsgeschichte des Originalspiels, welches in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts noch in einer sehr kompakten Form verkauft wurde. Kaum größer als ein kleines Taschenbuch passte das Originalspiel in fast jede Tasche und konnte problemlos von A nach B transportiert werden. Wenngleich es auch heute noch vereinzelt kompakte Mini-Versionen von „Mensch ärgere Dich nicht“ gibt, wurde das beliebte Brettspiel im Laufe der Zeit zunehmend größer.
Die Idee für das Spiel kam von dem Erfinder Josef Friedrich Schmidt, der in einem kalten Winter im Jahre 1907 nach einer Beschäftigung für seine drei Söhne suchte. Seine Kreativität und sein Einfallsreichtum führten ihn dazu, aus nicht mehr als der bloßen Pappe von einer kleinen Hutschachtel, ein Laufspiel zu basteln. Diesem Spiel gab er den Namen „Mensch ärgere Dich nicht“. Was damit im Winter 1907 aus der Pappe einer kleinen Hutschachtel entstehen sollte, konnte auch Josef Friedrich Schmidt so nicht erahnen. „Mensch ärgere Dich nicht“ ist heute eines der beliebten Gesellschaft- und Brettspiele und die Faszination des Spiels ragt weit über die Grenzen Deutschlands hinaus.
Die Vorteile des Spiels sind so vielfältig wie der Verlauf, den jede einzelne Partie einnehmen kann. An erster Stelle ist dabei wohl die Einfachheit des Spielprinzips hervorzuheben. Es benötigt weder taktische Überlegungen noch Zubehör. Ob groß oder klein, das Spielprinzip versteht jeder und das auf Anhieb. Dadurch eignet sich „Mensch ärgere Dich nicht“ für sowohl junge wie alte Menschen und kann für unterhaltsame Stunden sorgen. Genau aus diesem Grund hat wohl fast jeder von uns irgendwelche Erinnerungen an das Spiel, sei es aus der Kindheit, als man zum Beispiel endlich seinen Vater aus dem Spiel kegeln konnte und sich unheimlich freute, oder eben aus der unmittelbaren Gegenwart, bei einer Partie mit seinen besten Freunden. Tatsächlich hat „Mensch ärgere Dich nicht“ sogar einen therapeutischen Effekt, da er die Kommunikation untereinander anregt, das familiäre Miteinander stärken kann und dafür sorgt, dass selbst alte oder kranke Menschen noch an einem großartigen Gesellschaftsspiel teilnehmen können.
Wirft man einen Blick auf die Entwicklung, die sich innerhalb der letzten Jahrzehnte in der Spielwarenbranche zugetragen hat, so sind die Dinge längst nicht mehr so, wie sie einst noch waren. Alles ist moderner geworden und während Spieleklassiker wie „Mensch ärgere Dich nicht“ in sich geschlossene und damit zeitlose Brettspiele waren, lehnen sich viele Spiele heute an den aktuellen Trends aus dem Film und Fernsehen an. Dadurch soll das Interesse junger Menschen geweckt werden. Allerdings sorgt das auch dafür, dass die Spiele schnell an Relevanz verlieren, reproduzierbar wirken und sobald ein bestimmter Trend aus Film und Fernsehen verflogen ist, die Spiele gänzlich von der Bildfläche verschwinden. Ganz anders war dies früher, was man auch an der Entstehungsgeschichte von „Mensch ärgere Dich nicht“ sieht. Aus den einfachsten Dingen wurden früher Spielzeuge gebastelt, wie Puppen, Figuren oder eben Brettspiele. Dadurch entstand nicht nur eine wesentliche größere Bindung zu den Spielzeugen, sondern man wusste diese auch automatisch mehr zu schätzen. Die Einzigartigkeit, die Individualität und der Charakter, sind alles Elemente, die Spielwaren von einst ausgezeichnet haben. „Mensch ärgere Dich nicht“ ist dafür eines der besten Beispiele.
All das sind nur einige der vielen Gründe, warum der Klassiker unter den Brettspielen mittlerweile mehr als ein Jahrhundert überdauern konnte und die Beliebtheit des Spiels nie wirklich abgerissen ist. Doch natürlich unterliegt „Mensch ärgere Dich nicht“ in gewisser Weise auch dem Zahn der Zeit und kann sich der modernen Welt, mit all seinen Veränderungen, nicht gänzlich entziehen. Obwohl der Spieleklassiker seinem Spielprinzip treu geblieben ist und sich daran auch in den nächsten Jahrhunderten nichts ändern wird, gab es dennoch immer wieder kleine Anpassungen, insbesondere im Hinblick auf das Erscheinungsbild, die Verpackung und das Spieldesign. Schließlich möchte man junge Menschen in jeder Generation abholen und für das großartige Spiel begeistern, was mit einem etwas moderneren Design bisher immer gut gelungen ist.