Bei Fischertechnik handelt es sich um ein Unternehmen mit Hauptsitz in Tumlingen nahe Stuttgart hat, das seine Produkte ausschließlich in Deutschland herstellt. Es werden im Wesentlichen drei Bereiche bedient: Zum einen Spielwaren, daneben aber auch edukative Systeme für den Schulbereich. Hier sind es vor allem Konstruktions- und Baukästen. Drittens ist Fischertechnik darüber hinaus spezialisiert auf Produkte, die in der Industrie, beispielsweise in Berufs- oder Hochschulen Anwendung finden. Die Schnittmenge der drei Bereiche spiegelt den Leitsatz wider "Technik spielerisch begreifen". Der Anspruch, der dahinter steht, lautet: Einen kleinen Beitrag dazu zu leisten, die künftigen Generationen fit für die Zukunft zu machen. Spielerisches Lernen spielt dabei eine große Rolle. So geht es vor allem darum, die Problemlöser der Zukunft durch die spielerische Herangehensweise in der Ausbildung zu unterstützen.
Fischertechnik stellt auf der Spielwarenmesse 2024 eine Weltneuheit vor: War das Unternehmen im Design in früherer Zeit sehr stark an den Farben schwarz, rot, grün und gelb orientiert und somit auffallend knallig, entwickelt sich das Erscheinungsbild in jüngster Zeit in eine andere Richtung. Das moderne Farbkonzept ist harmonischer. Die Grundfarbe ist schwarz, dazu werden Akzente in weiß und orange gesetzt. Zukünftig soll dieser neue Look sukzessive in das ganze Portfolio von Fischertechnik einfließen. Doch nicht Design und Farbgebung stehen im Vordergrund, sondern nach wie vor das Konzept: "Technik spielend begreifen."
Veranschaulicht werden kann dies beispielsweise an verschiedenen Modell-Fahrzeugen, wo - um nur einen Aspekt herauszugreifen - die Lenkung durch verschiedene Zahnräder gesteuert wird. Fischertechnik arbeitet gewohnheitsmäßig nach dem Baukasten-Modell. Eine bestimmte Anzahl an Modellen kann aus nur einem einzigen Baukasten nach Anleitung nachgebaut werden. Daraus ergibt sich für begeisterte Modellbauer mit zunehmender Übung selbstverständlich auch die Möglichkeit, kreativ zu sein und eigene Modelle aller Größenordnungen zu entwerfen und auszuprobieren.
Doch noch einmal zurück zur Farbgebung: Geschäftsführer Thomas Bußhart stellt fest, dass die passende Farbwahl sehr an subjektiven Präferenzen orientiert ist, weshalb sich die Entwickler von Fischertechnik auch mit Experten und Agenturen zusammengetan haben um herauszufinden, welches Design bei der Zielgruppe besonders gut ankommt. Im Rahmen von Tests, die unter anderem an Schulen und Kindergärten durchgeführt wurden, hat man schließlich das neue System in schwarz, orange und weiß aus drei Auswahlmodellen ausgewählt. Dies passe am besten zu Fischer Technik, so Bußhart, da hier durch neue Designteile vor allem auch die Funktion im Vordergrund stehe.
Zwei Themen sind es, die Fischertechnik im Jahr 2024 besonders wichtig sind: Im Einzelnen sind das die Themenbereiche "Robotics" sowie besonders auch das Thema "erneuerbare Energien". Letzteres wird beispielsweise mit einem ganz neuen Baukasten umgesetzt, wo sehr anschaulich und spielerisch begreifbar wird, wie aus Solarenergie, aus Windkraft oder aus Wasserkraft Energie erzeugt werden kann. Im Baukasten wird darüber hinaus auch auf eine mögliche Verwendung oder Speicherung der nachhaltig gewonnenen Energie eingegangen. Denn diese kann entweder sofort verwendet werden - beispielsweise durch den Einsatz der dazugehörigen Maschinen, etwa der Modell-Kettensäge. Stattdessen kann die Energie aber auch in einem Akku gespeichert werden. Mit dabei ist sogar ein Brennstoffzellen-Modellauto, welches zum Start der Elektrolyse ebenfalls Energie benötigt.
Dies wird für Kinder und Jugendliche besonders begreifbar, da in diesem Modell tatsächlich Wasser in Energie umgewandelt und so das Modellauto betrieben werden kann. Dazu wird zunächst destilliertes Wasser in einen dafür vorgesehenen Tank eingefüllt. Durch die Zufuhr von Energie wird das Wasser in die Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff gespalten. In der Umkehrreaktion entsteht erneut Wasser. Dadurch wird Energie freigesetzt, die wiederum zum Antrieb des Modellautos oder zum Betreiben einer anderen dazugehörigen Maschine genutzt werden kann. Es handelt sich hier um einen lückenlosen Kreislauf, der spielerisch und anschaulich die Energiegewinnung, -verwendung und -speicherung nachvollziehbar und begreifbar macht. Dies wird in den Kontext der erneuerbaren Energien gesetzt, was heute ein sehr bedeutsames Thema ist.
Fischertechnik versucht dabei motivierende Anreize zu schaffen, selbst praktisch tätig zu werden. Dabei kämpft man heute gegen zu viel Zeit vor den Bildschirmen von Spielekonsolen oder Tablets und natürlich Smartphones. Es ist gut die eigenen Hände zu benutzen. So begreift man nicht nur den Inhalt, sondern fördert auch die Motorik. Das sehen die Entwickler von Fischertechnik als eine der wichtigsten Zukunftsaufgaben.
Im Bereich "Robotics" sollen verschiedene altersgerechte Modelle während der Bauphase zu körperlich handelnder Tätigkeit motivieren. Damit möchte Fischertechnik aber noch andere sogenannte "21st-Century-Skills", also Fähigkeiten, die im 21. Jahrhundert besonders wichtig werden, ansprechen. Dazu gehören die Teamarbeit, das Kommunizieren, aber auch über längere Phasen motiviert zu bleiben oder aus Fehlern zu lernen. All dies soll Kindern und Jugendlichen durch die Modelle der Robotics-Reihe spielerisch nahegebracht werden. Auch kleine Programmieraufgaben sind in den Robotermodellen enthalten. Dies kann als besondere Herausforderung gesehen werden und führt ganz nebenbei noch in die Grundlagen des Programmierens ein. So möchte das Unternehmen Fischertechnik dazu beitragen, den Heranwachsenden ein Verständnis für Maschinen und deren Funktion auf spielerische und motivierende Art und Weise zu vermitteln. Das repräsentiert wichtige Fähigkeiten, die auch in der Zukunft bedeutsam bleiben werden und die nachfolgende Generation auf kommende Aufgaben vorbereitet.