Aus dem Herzen des Schwarzwaldes, aus dem kleinen Städtchen Schramberg, stammt das über 160 Jahre alte Traditionsunternehmen Junghans. Der Uhrenhersteller nimmt seit vielen Jahren einen Platz auf der Inhorgenta ein. In der langen Geschichte des Unternehmens markierten viele Meilensteine das Geschehen seit der Gründung im Jahr 1861 durch Erhard Junghans. Dessen Söhne machten im Jahr 1903 die Uhrenfabrik zur größten der Welt mit einer Produktion von 9.000 Uhren täglich, im Jahr 1956 war Junghans weltweit der drittgrößte Hersteller von Chronometern.
Zur Inhorgenta 2024 in München präsentiert Junghans zwei besonders schöne Highlights: Zum einen die limitierte Uhr Telemeter, die wie sie bereits in den 1950er Jahren gebaut wurde. Eines dieser Originale mit vergoldetem Gehäuse und schwarzen Zifferblatt mit seinem markanten roten Zeiger steht in einer Vitrine zur Anschauung bereit. Sie wurde nun mit einer schönen dahinterstehenden Geschichte nachempfunden, der ein sehr persönlicher Bezug des Eigentümers Herrn Stein zugrunde liegt. Dieser konnte aus dem Nachlass eines viel zu früh verstorbenen Freundes, der Uhrmacher bei Junghans war, historische Uhren erwerben. Für sich selbst hat er eine Uhr aus dem Nachlass sozusagen als Memorial nachbauen lassen. Junghans empfand diesen Nachbau als so schön und gelungen, dass es dieses Modell dem Markt nicht vorenthalten wollte und ging mit 150 limitierten Modellen an den Start. Neben der dahinterstehenden Geschichte ist eine Telemeter- und Tachimeterfunktion in einem ganz klassischen Design verpackt, als Besonderheit zu werten.
Sehr schön am Gehäuse zu sehen ist der äußere Tachimeterring und die silberne Telemeterskala, mit der die Entfernung von Licht und Schall gemessen werden kann. Beispielsweise kann man bei Gewitter stoppen, sobald der Blitz sichtbar ist, und sobald der Donner hörbar ist, nochmals den Button drücken. So weiß man, wie weit das Gewitter ungefähr noch entfernt ist. Der markante rote Stopp-Sekundenzeiger gibt dem klassischen Modell zusätzlich eine besondere Note. Die Rückseite des Gehäuses präsentiert ein ETA Werk 2892 Modulaufbau. Insgesamt ein herrlicher Chronograph, der Verkaufspreis liegt bei 2.500 Euro.
Das zweite Highlight stellt ein neues Modell aus der Pilotenserie. Abweichend von den üblicherweise satinierten bzw. mattierten Pilotenmodellen ist dies Uhr hochglanzpoliert. Auch hinter diesem Modell steht ein historischer Bezug. Junghans hat die Bundeswehr in den 1950er Jahren mit einer Pilotenuhr ausgestattet. Dieses Modell, im Original in einer Vitrine ausgestellt, wurde als Vorlage für den Retro-Charakter der neuen Uhr in Kombination mit einem hochglanzpolierten Gehäuse genommen. Das Uhrenband zeigt ebenfalls einen Vintage-Look, wie auch die beigefarbene Leuchtmasse des Zifferblattes. Zur Überraschung des Unternehmens Junghans kam diese polierte Pilotenuhr im Vintage-Look trotz mangelnder Funktion wegen der Lichtspiegelungen sehr gut auf dem Markt an. Es ist einfach eine andere Art von Pilotenuhr, nicht nur ein funktionaler Zeitmesser.
Generell ist die Zielgruppe für Pilotenuhren nicht nur unter den Piloten selbst zu verorten. Jeder Mensch erhebt sich gerne in die Luft und weiß daher den Charakter einer Pilotenuhr zu schätzen. Die polierte Version bringt etwas mehr Glamour an das Handgelenk. Damit ist das Anliegen des Herstellers Junghans, einmal etwas aus der Reihe zu tanzen, in schönster Form überaus gelungen.