Vegane Bio-Trends 2025: Pflanzlich, innovativ, nachhaltig

Die Biofach 2025 hat einmal mehr gezeigt, wie sehr sich pflanzliche Ernährung von einem Nischenthema zum ernstzunehmenden Innovationsmotor entwickelt hat. Zwischen bewährten Klassikern und echten Neuentdeckungen gab es zahlreiche Produkte zu sehen, die das Potenzial haben, den Bio-Markt in den kommenden Jahren mitzugestalten. Vor allem in puncto Funktionalität, Zutatenqualität und Verpackung bewegt sich einiges.

Mehr als Ersatz: Milchalternativen und Ei ohne Eiweiß

Vegane Milch- und Ei-Alternativen sind nichts Neues – das stimmt. Doch was auf der Messe auffiel, war die spürbar verbesserte Qualität: cremiger, stabiler, ernährungsphysiologisch durchdachter. Hersteller wie The Bridge setzen auf einfache, aber geschmacklich ausgereifte Rezepturen. Auch Ei-Ersatzprodukte machen inzwischen einen soliden Eindruck – nicht nur in der Pfanne, sondern auch im professionellen Einsatz.

Mililk Milchalternative aus Haferdrink-Blättern
The Bridge "Veg Egg"

Man merkt: Die Hersteller entwickeln nicht mehr nur „Ersatzprodukte“, sondern selbstbewusste Alternativen mit eigenem Charakter. Das trifft zunehmend auch auf Konsumenten zu, die sich nicht strikt vegan ernähren, aber bewusst pflanzlich einkaufen.

SunflowerFamily: Pflanzliche Fleischalternative
Viva la Faba: Vegane Käsealternative

Neue Produktkategorien: proteinreiche Snacks und funktionale Süßwaren

Ein weiteres Highlight waren Produkte, die auf funktionale Zutaten setzen – etwa ballaststoffreiche Snacks aus Datteln, wie sie Djoon präsentiert. Oder Trockenmischungen von SunflowerFamily, die mit Sonnenblumenprotein arbeiten. Auch Viva la Faba mit der schlichten Bohne als Basis zeigt, wie viel man mit wenig Zutaten erreichen kann.

Djoon: Vegane Dattelpralinen
nucao vegane Bio-Schokolade

Solche Produkte sprechen vor allem Menschen an, die auf Zucker verzichten oder sich bewusst sättigend ernähren wollen, ohne gleich zur Diätetik greifen zu müssen. Die Grenze zwischen Snack, Mahlzeit und Nahrungsergänzung wird dabei zunehmend fließend.

Allergikerfreundlich und funktional: Ernährung wird individueller

Interessant ist auch, wie gezielt manche Marken auf spezielle Bedürfnisse reagieren. HistaFood zum Beispiel stellt Produkte her, die sich für eine histaminarme Ernährung eignen. Das ist ein Bereich, der lange unter dem Radar lief – aber auf der Messe durchaus Aufmerksamkeit bekam. Auch glutenfreie, nussfreie oder besonders leicht verdauliche Produkte wurden gezielt ins Sortiment integriert.

HistaFood histaminarme Produkte
Kooray: Authentische Bio-Instant-Thaicurrysoßen

Hier geht es nicht mehr nur um vegane Ernährung, sondern um Lösungen für Menschen, die sehr genau auf ihre Ernährung achten müssen – sei es aus gesundheitlichen oder ethischen Gründen.

Verpackungsfreiheit und Fairness: Nachhaltigkeit weitergedacht

Was ebenfalls hängen blieb: Das Interesse an neuen Verpackungskonzepten. Ob Mehrwegsysteme wie bei Pfandfrei.de oder unverpackte Waren in Kooperation mit Unverpackt e.V. – viele Hersteller suchen nach praxistauglichen Ansätzen, um Müll zu vermeiden, ohne auf Hygiene oder Komfort verzichten zu müssen.

Unverpackt e.V. verpackungsfreies Einkaufen
Fairfood nachhaltige Bio-Nussprodukte
Fairfood setzt auf nachhaltigen Genuss mit Fairtrade-zertifizierten Nüssen aus Afrika. Die Cashews und Nussmischunge...

Nicht alles wirkt schon marktreif, aber der Wille zur Veränderung ist klar zu erkennen. Gleichzeitig sind die Kunden heute kritischer: Transparenz bei Herkunft, Zutaten und Lieferkette wird zunehmend zur Kaufentscheidung – ein Punkt, den etwa Veganz klar erkannt hat.

Fazit: Pflanzliche Innovationen mit wachsendem Marktpotenzial

Die Biofach 2025 hat eines deutlich gemacht: Vegane Produkte müssen sich heute nicht mehr über Verzicht definieren. Die spannendsten Neuheiten waren die, die eine eigene Geschichte erzählen – sei es über Herkunft, Zutaten, soziale Verantwortung oder schlicht durch ein gutes Produktdesign. Es geht nicht mehr darum, „wie das Original“ zu schmecken, sondern darum, sinnvoll zu ergänzen. Und genau hier liegt das Potenzial: in durchdachten Produkten, die pflanzlich sind, ohne sich dafür rechtfertigen zu müssen.