Messe.TV war auf der BrauBeviale 2023 bei einem der weltweit größten Anlagenbauer und Maschinenbauer im Bereich der Lebensmittel- und Getränkeindustrie zu Besuch. Das Unternehmen GEA mit Hauptsitz in Düsseldorf bietet seinen Kunden das komplette Portfolio von Einzelkomponenten bis zur Komplettanlage an, darüber hinaus leistet die Firma Beratung bei den Herstellungsprozessen.
Zu einem der innovativsten Highlights der BrauBeviale erhalten wir auf dem Messestand der GEA tieferen Einblick. Es geht um das Thema Sustainability und die Frage, wie die Firma als Ventilhersteller bzw. Ventillieferant seine Kunde in der Reduzierung des CO2 Ausstoßes unterstützen kann. Schnell wurde klar, dass die Lösung im Bereich Druckluft liegt. Druckluft verursacht etwa 10-15% des Energieverbrauches beim Endkunden. Notwendig ist ein hoher Luftdruck von ungefähr 6 Bar meist wegen der Prozessventile, während andere Komponenten der Anlage mit deutlich geringerem Luftdruck auskommen. GEA hat sich nun mit der Problematik auseinandergesetzt und Antriebe entwickelt, die schon bei 4 Bar Luftdruck betrieben werden können. Das ermöglicht den Betreibern der Anlage die Senkung die Druckluftniveaus von 6 auf 4 Bar. Eine erhebliche Einsparung, 1 Bar Drucksenkung zieht eine Reduzierung von etwa 8% der Prozessorkosten und des Energiebedarfes nach sich. Bei 2% Druckluftminderung entsteht so ein Potenzial von 16%, die Energiekosten zu senken.
Anhand eines Doppelsitzventils, das zwei Rohrleitungen voneinander sperrt, können wir die Funktionsweise nachvollziehen. Ist das Ventil gesperrt, wird keine Luft verbraucht, ein Verbrauch tritt erst dann ein, wenn das Ventil aufgeschaltet wird um die beiden Rohrleitungen zu verbinden. Dann nämlich drückt die pneumatische Luft eine Feder zusammen, um das Ventil in die geöffnete Position zu fahren. Dafür waren bisher 6 Bar notwendig. GEA hat die Anlage nun so ausgelegt, dass diese Funktion nunmehr gesichert bei 4 Bar geschieht. Um den CO2 Footprint zu reduzieren, ist ein Energiekonzept für die Gesamtanlage notwendig. Die Ventile sind ein Teilbereich, für den das bereits gelungen ist. Das Unternehmen GEA durchforstet die Gesamtanlage ständig nach weiteren Potenzialen. Ein gutes Beispiel dafür ist etwa der Einsatz von Wärmepumpen.
Im oberen Teil des Doppelstock-Messestandes zeigt uns Frau Isabel Osterroth von der GEA Tuchenhagen GmbH den Heating und Refrigeration Bereich. GEA baut nicht nur Kälteanlagen, sondern auch Wärmepumpen. Mit den neuesten Modellen der ganzheitlich und nachhaltig entwickelten Wärmepumpen kann bis 95 Grad heißes Wasser für eine ideale Prozessintegration erzeugt werden. Das Ziel lautet, ganzheitlich und nachhaltige Konzepte für die Getränkeindustrie bis zur vollständigen Dekarbonisierung von Betrieben anzubieten. Die 95 Grad Wärmepumpe leistet einen entscheidenden Schritt dazu. Auch jedes andere Teil einer GEA Anlage wird genauestens auf mögliches Innovationspotenzial zu mehr Energie- und Ressourceneffizienz überprüft.