Wer auch bei kalten Temperaturen Outdoor übernachten möchte, der braucht eine Lösung die wirklich warm hält. Ein klassisches Zelt kommt da schnell an seine Grenzen. Ourdoorbegeisterte dürfen sich jetzt über das temperaturregulierende Schlafsystem von Polarmond freuen. Wir haben es uns auf der Ispo angeschaut.
Jürgen Groh: Herr Krummenacher ich grüße Sie! Sie zeigen auf der Ispo beeindruckende Expeditionszelte. Können Sie mir deren Funktion einmal erklären? Walter Krummenacher: Ja, das ist richtig so. Also was wir hier sehen ist das weltweit erste selbstaufwärmende und Raumtemperatur regulierbare Schlafsystem für den Outdoor Gebrauch. Das bietet folgenden Nutzen. Einerseits Schlafkomfort wie zuhause. Das heißt man hat Bewegungsfreiheit mit den Beinen wie zuhause. Man kann die Hände und die Arme unter den Kopf legen, eine Schlafposition einnehmen wie zuhause. Punkt 2 ist, dass die Isolation geschützt wird. Das System funktioniert so, dass der Körper Wärme abgibt und warme Luft nimmt mehr Feuchtigkeit auf, diese Feuchtigkeit ist hier drin und wird über eine Lüftungsöffnung oben am Zelt rausströmen, weil warme Luft eben leichter ist als kalte Luft. Dann hatten wir eben auch das ganze Entfeuchtungsmanagement, bezüglich der Isolation. Wir haben eine Dampfsperre. Das bedeutet dass der vom Körper abgegebene Dampf nicht in die Isolation reingeht. Wir haben also konstant gleichbleibende Isolationsverhältnisse im Wirkungsgrad. Das ganze System ist sage und schreibe von Minus 30° Grad bis Plus 25° Grad einsetzbar.
Jürgen Groh: Wie kann diese weite Temperaturspanne möglich sein? Walter Krummenacher: Polarmond differenziert sich dadurch, dass wir die Isolation vom Körper wegnehmen, das heißt wir schaffen eine Lufthülle um den Körper und diese Luft kann reguliert werden. Das heißt wenn die Außentemperatur von Minus 30° Grad auf Minus 10° Grad ansteigt, öffnet man die Lüftungsöffnung oben. Warme Luft – weil sie leichter ist – steigt dann an, zieht kalte, kühlere Luft nach, die eben auch trockener ist. Abhängig von der Größe dieser Öffnung, stellt sich hier eine konstante Schlafraum-Temperatur ein. Das ist dann schlussendlich ein Gefühl was der Anwender entwickelt. Bei Minus 10° Grad ist der Lüftungsbereich etwa zur Hälfte geschlossen und wenn wir bei 0° Grad sind, dann ist der Öffnungsbereich noch weiter offen. Jürgen Groh: Selbst bei Minus 10° Grad mache ich die Öffnung noch so weit auf? Walter Krummenacher: Richtig, genau. Weil bei Minus 30° Grad ist es komplett geschlossen, bei Minus 20° Grad ist es etwas geöffnet bei Minus 10° Grad etwas mehr, bei Minus 5° Grad wieder etwas mehr und bei Null Grad noch weiter, genau. Der weitere Nutzen für den Anwender ist, dass hier genügend Raum ist, um Schuhe, mitreinzunehmen, Essbares, Trinken,… das bleibt alles in den Plustemperaturen erhalten und gefriert nicht ein. Ohne dass es mit den Armen in Berührung kommt.
Walter Krummenacher: Was wir hier haben, ist das 1-Personen Zelt, aber wir hatten auch schon Pläne im Kopf, wie wir das Ganze als Zweier-Zelt umsetzen. Am Kopfende der Länge nach gespiegelt. Ein Eintritt nach links und nach rechts und dann ist das Ganze gespiegelt eigentlich, so wird in etwa die Zweier Version aussehen. Jürgen Groh: Sehr interessant. Was kostet denn die 1er Version? Walter Krummenacher: Die 1er Version, da sind wir bei der Größe ‚R‘ für 1,85m sind wir bei 1762 €. Jürgen Groh: 1762€. Walter Krummenacher: Was ich noch sagen möchte, hier in grün das ist der Liner, und er hat folgende Funktion. Hier sind die Füße drin, das schränkt sie nicht ein wie beim Schlafsack, weil es breit geschnitten ist. Auf der anderen Seite kann man den Liner einfach so runterschieben, wenn man es zu warm hat. Bei ganz tiefen Temperaturen, kann man ihn auch hinten verschließen, dass es nicht bei der Seite hineinzieht. Das ist ja auch ein multifunktionales Produkt, das im Lieferumfang enthalten ist.
Jürgen Groh: Den Schlafsack kann ich mir bei diesem Modell dann sparen, oder? Walter Krummenacher: Ja richtig genau. In diesem All-in-One Biwak oder All-in-One Zelt sind 4 Basiskomponenten mit drin. Einerseits ist es die Schlafsackfunktion die drin ist, wir sagen die Schlafhülle. Wir haben hier unten die Isomatte, die mit drin ist von Therm-a-Rest, dann haben wir die Zeltfunktion hier und das gelbe Teil hier, das ist ein Vapour Barrier Liner der eine Dampfsperre ist, damit die Körperfeuchtigkeit nicht in die Isolation mit hineinkommt. Jürgen Groh: Okay. Ihre Zielgruppe ist rein der Expeditionsbereich oder geht das auch noch in den ambitionierten Bergsteiger-Bereich oder wie kann man das sehen? Walter Krummenacher: Das ist eine sehr gute Frage. Das Produkt ist ausgelegt für Minus 30° Grad, aber die Zielgruppen die wir ansprechen möchten, das sind alle Outdoor Sportler oder Personen die Outdoor Aktivitäten ausüben. Polarmond offeriert den besten Schlaf bei Minustemperaturen mit Temperaturregulierung mit Entfeuchtungssystem. Das heißt vom Jäger, das Militär wird eine Zielgruppe sein, natürlich Bergsteiger, Eisfischer - da gibt es unendlich viele Anwender, die dieses System einsetzen werden. Jürgen Groh: Ich wünsche Ihnen auf jeden Fall mit diesem Produkt schon einmal alles Gute und sehe Sie im nächsten Jahr. Walter Krummenacher: Herzlichen Dank.