Wer kennt es nicht beim Laufen oder Radfahren - plötzlich regnet es. Bei Gore Tex hat man mit Shakedry nun einen Stoff entwickelt, der großes verspricht: Den Regen einfach abschütteln. Für Jogger und Radfahrer wären entsprechende Textilien ideal. Ob das tatsächlich funktioniert, sehen wir uns bei Gore-Tex auf der Ispo in München an.
Jürgen Groh: Ich sehe bei euch im Hintergrund Roboter, was hat das mit Gore-Tex zu tun? Andreas Marmsoler: Wir zeigen hier ein neues Produkt. Das ist die Gore-Tex Active mit Shakedry Technologie. Shakedry ist im Prinzip eine Technologie bei der kein Außentextil mehr eingesetzt wird. Das heißt, die Membran ist außen. Shakedry bedeutet im wahrsten Sinne des Wortes: Einmal schütteln und dann ist es trocken. Das ist das Prinzip, was der Roboterarm zeigen soll. Jürgen Groh: Das kucken wir uns doch mal an. Andreas Marmsoler: Also im Grunde kommt der Roboter und holt diese Jacke raus. Hier wird sie angesprüht und danach schüttelt er die Jacke. Der Roboter soll damit zeigen, dass das Wasser einfach abperlen kann. Natürlich ist das nicht alles komplett trocken, wenn es der Roboter macht - das schafft er auch nicht. Aber man sieht schon es tut sich was. Das ist das, was wir demonstrieren wollen. Das Wasser perlt einfach ab, weil kein Außentextil mehr drauf ist.
Jürgen Groh: Das Prinzip von Gore-Tex ist letztendlich, dass es wieder in verschiedene Marken eingebaut wird. Andreas Marmsoler: Das ist richtig. Jürgen Groh: Wo können wir das in der nächsten Zeit und wann können wir das wieder sehen? Andreas Marmsoler: Die meisten Produkte gibt es schon. Wir haben das zum Beispiel bei Arcteryx, bei Black Yak. Wir haben das auch bei GORE BIKE WEAR und GORE RUNNING WEAR verarbeitet. Diese Jacken sind dafür gedacht, dass man damit auf der Straße laufen kann oder auch mit dem Rennrad fahren. Nicht geeignet ist es mit dem Rucksack, weil die Jacke einfach nicht so robust ist. Sie ist die leichteste Gore-Tex Jacke die es gibt und die atmungsaktivste. Jürgen Groh: Die wiegt ja wirklich gar nichts. Andreas Marmsoler: Genau. Diese Jacke wiegt 100 Gramm und ist entsprechend ideal für solche Aktivitäten wie Rennradfahren oder paar Stunden laufen. Jürgen Groh: (zieht die Gore-Tex Shakedry an) Trägt sich wie eine zweite Haut. Was muss ich für die hübsche Jacke denn berappen? Andreas Marmsoler: Die Jacken kosten zwischen 200 und 350 Euro.
Jürgen Groh: Gore-tex an sich - was ist der Trend bei der Ispo 2017? Andreas Marmsoler: Was wir sehen ist, dass die Materialien immer weicher und immer softer werden. Was auch ein Trend ist, ist das Thema Stretch. Das heißt, dass sich das Material an den Körper besser anpasst. Das sehen wir bei Schuhen, dass sehen wir bei Jacken und auch bei Handschuhen. Da sehen wir überall diesen Trend. Die Konsumenten möchten gerne, dass die Materialien besser am Körper dran sind. Gleichzeitig aber dann auch die Flexibilität bei der Ausübung von Aktivitäten. Jürgen Groh: Was kann man denn in den nächsten Jahren von Gore-Tex erwarten? Andreas Marmsoler: Stretch ist für uns ein Thema, daran arbeiten wir, weil die Gore-Tex Active Shakedry zum Beispiel hat keinen Stretch Anteil. Wir haben noch weitere Innovationen, Konzepte die wir jetzt zeigen und da geht’s um das Thema Stretch. Das heißt wir wollen da schauen, dass wir Produkte anbieten, die besser bei Aktivitäten wie Sport sind. Das ist ein Trend. Der andere Trend ist. Wir sehen diese Vermengung zwischen Function und Fashion. Wir sehen, dass nicht nur mehr Wasserdichtheit und Regenschutz am Berg interessant ist, sondern vor allem auch in der Stadt. Da arbeiten wir vor allem mit Designern zusammen, die innovative Lösungen anbieten. Jürgen Groh: Ich freue mich auf nächstes Jahr!