Die Spielwarenmesse in Nürnberg ist nicht nur eine der wichtigsten internationalen Fachmessen der Branche, sondern hat auch eine tief verwurzelte Bedeutung für die Stadt selbst. Im Gespräch mit Messe.TV gewährte Dr. Ulrich Maly, Oberbürgermeister von Nürnberg, interessante Einblicke in die enge Verbindung zwischen der Stadt und der traditionsreichen Veranstaltung.
Die Spielwarenmesse vereint verschiedene besondere Merkmale: Sie ist eine Traditionsveranstaltung, genießt höchste internationale Aufmerksamkeit und bietet ein sympathisches Produkt, das Generationen verbindet. Diese Kombination prägt nicht nur das Image der Messe, sondern auch das Stadtbild. Bereits in der Nachkriegszeit war die Spielwarenmesse die erste internationale Veranstaltung in Nürnberg. Damals mussten Messebesucher mangels Hotelkapazitäten oft in privaten Gästezimmern unterkommen – ein Zeichen dafür, wie tief die Messe mit der Stadt verwurzelt ist.
Neben der kulturellen und emotionalen Verbindung hat die Spielwarenmesse auch wirtschaftlich große Relevanz. Durch die zahlreichen Besucher entsteht eine enorme Kaufkraft, die sich in Hotels, Gastronomie und Handel widerspiegelt. Doch der Einfluss geht weit über messbare Umsätze hinaus: Das Image von Nürnberg als "Spielwarenstadt" hat einen immateriellen Wert, der sich nicht in Zahlen ausdrücken lässt, aber langfristig zum internationalen Ansehen der Stadt beiträgt.
Viele Einwohner der Stadt kennen das "Leid", dass die Spielwarenmesse eine Fachmesse ist und daher nicht für die breite Öffentlichkeit zugänglich ist. Um dies zu ändern, bemüht sich die Stadt in enger Zusammenarbeit mit den Veranstaltern, die Messe erlebbarer zu machen. Unter dem Konzept "ToyCity" wird versucht, die Messe auch in das Stadtbild zu integrieren und den Bürgern erste Einblicke in neue Spiele zu ermöglichen. So soll nicht nur das internationale Publikum, sondern auch die lokale Bevölkerung an der Faszination Spielwarenmesse teilhaben können.
Ein zentraler Aspekt der Spielwarenmesse ist die Erkenntnis, dass Spielen ein lebenslanger Bestandteil des Menschseins ist. Auch wenn sich die Spielgewohnheiten über die Jahre verändern, bleibt die Freude am Spiel erhalten. Dies zeigte sich auch in einer Anekdote von Dr. Maly: Während einer Party junger Erwachsener wurde eine Legokiste bereitgestellt – und ohne Aufforderung begannen die Gäste, mit den Steinen zu bauen. Dieses Beispiel unterstreicht, dass Spielen in jeder Altersklasse funktioniert und begeistert. Die Spielwarenmesse 2016 verdeutlicht damit nicht nur die Innovationskraft der Branche, sondern auch die besondere Rolle, die sie für die Stadt Nürnberg und ihre Bewohner spielt. Sie ist weit mehr als nur eine Messe – sie ist ein Stück Stadtgeschichte und Identität.