Jetzt bin ich bei einem Aussteller, der ist wahrscheinlich der schnellste Aussteller der Messe und hat einen wirklich großen Namen. (Schaut auf einen Superhelden neben sich) Die Frage ist nur, wer bist du eigentlich? Superheld: „Captain Carrera“
Klas Bömecke: Tolle Figur! Ich kenn aber einen, der wahrscheinlich noch besser Carrera Bahn fährt als Du und mit dem habe ich eine Verabredung. Jetzt wird’s für mich persönlich sehr aufregend. Denn ich werde ein Rennen fahren und zwar gegen Mister Carrera, höchstpersönlich! Jetzt muss ich mir aber richtig Mühe geben… Klas Bömecke triff Andreas Stadlbauer (Geschäftsführer) alias Mister Carrera. Andreas Stadlbauer: Erst losfahren – wenn die Lichter weg sind – sonst ist es ein Frühstart! Jetzt geht’s.
Klas Bömecke: Wieviel fahren sie denn eigentlich? Haben sie denn überhaupt genug Zeit um zu fahren? Andreas Stadlbauer: Beruflich bedingt mindestens einmal in der Woche eine Stunde – weil ich lasse es mir natürlich nicht nehmen, alle neuen Modelle und Fahrzeuge persönlich auszutesten. Klas Bömecke: Das würde ich mir auch nicht nehmen lassen, an Ihrer Stelle. Ich meine – Sie haben wahrscheinlich einen der schönsten Jobs der Welt. Andreas Stadlbauer: Ist sicherlich ein Traumjob. Ja. Klas Bömecke: Wer ist schon Firmenchef von so einer Freude bringenden Firma, wo er beruflich so viel Spaß haben kann. (grinst) Andreas Stadlbauer: Und ich bin einer der Wenigen der behaupten kann, ich fahre einmal in der Woche mit Ferrari, Aston Martin, Lamborghini, Porsche, BMW. (lacht) Klas Auto ist aus der Kurve gekippt Andreas Stadlbauer: Soll ich mal warten? Klas Bömecke: Nein! Geben Sie mir doch nicht gleich so ein schlechtes Gefühl. (lachen) Wenn Sie mich überrunden, dann können wir darüber reden. Hah! Jetzt hab ich Sie gleich! Andreas Stadlbauer: Das Interessante ist ja, wir werden auch von unseren Partnern aus dem Motorsport sehr ernst genommen, weil wir transportieren ja Marken ins Kinderzimmer. Klas Bömecke: Es ist vertraglich bestimmt nicht einfach einen Ferrari oder einen Aston Martin produzieren zu dürfen? Da muss man bei den Autoherstellern anerkannt sein oder? Andreas Stadlbauer: Richtig. Voraussetzung ist eine gewisse Qualität. Dann natürlich auch eine detailgetreue Wiedergabe und Reproduktion der Fahrzeuge. Und auch das Marketing das dahinter steht ist sehr wichtig, dass man eine Lizenz bekommt. Klas Bömecke: Wer ist denn eigentlich Ihre Kundschaft? Ich merke, dass immer mehr Leute in meinem Alter (Anmerkung der Redaktion Klas ist Jahrgang 1972) vermehrt die Carrera Bahn kaufen, um den Jungen im Mann wach werden zu lassen. Merken Sie das im Geschäft? Andreas Stadlbauer: Ja absolut. Wir haben im Grunde zwei Zielgruppen: Eine lautet Carrera GO, mit der wir ganz spezifisch Kinder ansprechen. Kinder wollen anders mit der Carrera Bahn fahren als die Erwachsenen. Kinder brauchen ein Looping, einen Fly Over, Sprungschanzen und solche Dinge. Bei den Erwachsenen geht es eher um das Rennen – ein Duell auszutragen. Wer ist der Schnellere, wer ist der Bessere – da wird sozusagen die Keule ausgepackt. Klas Bömecke: Diese Bahn die wir gerade befahren, ist also eine klassische Erwachsenenbahn? Andreas Stadlbauer: Das ist eine klassische High End Bahn. Klas Bömecke: Für Jungs wie Sie und mich. (lacht)
Andreas Stadlbauer: Richtig genau, wo es zur Sache geht. Klas Bömecke: Und wo man sich gegenseitig abzocken kann was Sie hier gerade mit mir machen. Jetzt haben Sie mich überrundet. Andreas Stadlbauer: Genau (lacht). Das macht immer unglaublich Spaß. Klas Bömecke: Nun ist es aber so – die Carrera Bahn lässt sich nicht jedes Jahr neu erfinden. Andreas Stadlbauer: Nein. Klas Bömecke: Fällts es Ihnen nicht schwer da noch Innovationen reinzupacken? Andreas Stadlbauer: Gut, wir packen unsere Innovation in die Fahrzeuge selbst. In die Technologie mit der wir unsere Fahrzeuge bewegen. Das Prinzip Autorennbahn wird noch lange Zeit gleich bleiben, weil wir es hier mit physikalischen Kräften zu tun haben. Und wenn ich ein Auto, im Maßstab 1:32 oder 1:24 mit der Geschwindigkeit mit der wir fahren, mich auf so einer kleinen Strecke in die Kurve bewege, dann brauche ich den Pin, den Light Kill und den Slot, um das Fahrzeug in der Spur zu halten. Sonst wären wir einfach nur mit halber oder ein drittel Geschwindigkeit unterwegs. Das wäre dann nicht mehr lustig. Das wäre vom Spielspaß her nicht mehr das, was wir uns unter Carrera vorstellen. Klas Bömecke: Herr Stadlbauer ich sags ungern, aber gegen Sie komme ich nicht an und was anderes wollen wir ja auch noch sehen. Andreas Stadlbauer: Trotzdem, Sie haben sich wacker geschlagen. Herzlichen Glückwunsch! Klas Bömecke: Freut mich sehr, dass ist ein großes Lob. Das hier würde mich noch interessieren. (Klas Bömecke zeigt auf eine andere Autorennbahn) Das ist das Programm für die Kleinen: Die „Go!!!“?
Andreas Stadlbauer: Richtig! Wir stellen hier auf der Messe ein völlig neues, erweitertes Autorennbahnfeeling vor. Warum erweitert? Das Urprinzip Slotracing Autorennbahn Carrera GO – übrigens ein System von dem wir weltweit schon über 10 Millionen Stück verkauft haben – bleibt gleich, aber wir haben den Spielwert unglaublich erweitert. Nämlich mit Anbindung an iPad, an Tablets oder an Smartphones. Weil manche Dinge können sich auch auf der Autorennbahn nur in der Phantasie oder eben in der digitalen Welt abspielen können. Klas bedient das digitale Carrera Tablet. Klas Bömecke: Ich sehe hier: „Fliegen wischen“? Andreas Stadlbauer: Wir können hier Reifen wechseln, Fliegen vom Visier des Fahrerhelms entfernen und es gibt verschiedene andere zusätzliche Features mit denen wir den Spielwert rund um das Thema Autorennbahn erweitern. Zur Basisausstattung kommt bei der Carrera GO das Licht auf der Strecke dazu; spezielle Streckenteile können wir durch Licht highlighten. Wir haben zusätzlich Motorensound – wenn ich losfahre kommt ein satter 8 Zylinder raus. Das ist etwas das den Kindern sehr gut gefällt. Dann können wir ein ganz normales Rennen fahren und während des Rennens sehe ich auf einer LED Anzeige, dass mein Benzin weniger wird. Das heißt ich muss hier in diesen Pit Stop hineinfahren und tanke über meinen Handregler, der mir nicht nur zum Steuern meines Fahrzeugs dient, das Fahrzeug auf.
Klas Bömecke: Das ist natürlich super weil der Tankstop im echten Rennen auch immer eine Schlüsselszene darstellt. Andreas Stadlbauer: Genau das sind Schlüsselszenen – Reifenwechsel, Motorschaden, das sind alles Dinge, die wir simulieren und die sich auf dieser Schiene hier abspielen. Die erste Ausbaustufe von Carrera Go Plus wäre diese Pitstop Lane mit der ich die genannten Spiele dann spielen kann. Und die große Ausbaustufe wäre dann die Verbindung über Bluetooth zu einem Tablet oder zu einem Smart Device. Klas Bömecke: Das bedeutet obwohl man denkt „die Carrera Bahn gibt es schon, da kann ja nicht mehr viel passieren“ – geht es immer noch einen Schritt weiter. Andreas Stadlbauer: Dramatische Weiterentwicklung. Evolution ist überall wo wir die Technik sinnvoll einfließen lassen können. Oberstes Prinzip der Carrera Bahn ist und bleibt dass auf der Autorennbahn Rennen gefahren werden können. Schnelle Rennen, mit Action, mit Dramen mit allem was zu einem Autorennen dazugehört. Und wir verwenden neue Technologien dazu, um den Unterhaltungsrahmen rund um dieses Thema zu erweitern. Um mehr Action zu bieten, mehr Spannung, ein bisschen mehr Entertainment, Sound, Licht. Und das kommt hier auf der Messe hervorragend an. Klas Bömecke: Was mir auch aufgefallen ist – Star Wars auf der ganzen Welt ein großes Thema darstellt. Auch Sie haben etwas im Programm! Ich dachte immer Star Wars bewegt sich nur in Raumschiffen. Bei Ihnen ist das erweitert.
Andreas Stadlbauer: Richtig. Wir sind besonders stolz. Die Designs der Fahrzeuge wurden zwischen dem Haus Carrera und Disney zusammen entwickelt. Das sind zwei Modelle die speziell auf die Autorennbahn abgestimmt sind. Damit sie auch wirklich gut fahren. Das eine Automodell ist ein auf Yoda adaptierter VW Käfer. Eine der Kultfiguren aus Star Wars. Und natürlich das Highlight Darth Vader mutiert mit vielleicht einem Bugatti. Klas Bömecke: Ja in dem Auto erkennt man seine Maske wieder. Das ist cool geworden. Andreas Stadlbauer: Und wir haben es farblich gut unterleuchtet, damit es auch im Dunkeln entsprechend wirkt. Klas Bömecke: Bleiben die in diesem mattgrau oder kommen die auch in diesen Farben? Zeigt auf die Modellautos Andreas Stadlbauer: Nein. Das sind Handmuster die wir hier zeigen. Sie sind frisch aus der Produktion rausgekommen. Die Ware wird erst im September verfügbar sein. Dann sehen sie so aus wie die Fahrzeuge dahinter auf dem Foto. Klas Bömecke: Das heißt es wurde soeben erstmalig ein Geheimnis preisgegeben. Andreas Stadlbauer: Genau, das Mäntelchen haben wir hier gelüftet. Klas Bömecke: Jedes Auto sieht wie ein kleiner Traum aus – die würden wir alle gerne mal in Groß fahren. Welche sind die Highlights der Saison – Was ist neu? Andreas Stadlbauer: Wir versuchen natürlich bei Carrera immer verschiedene Bereiche abzudecken. Das fängt mit dem Bereich Formel 1 an und geht weiter bei DTM. Aber eines der Highlights die wir jährlich herausbringen – gerade auch für die ältere Zielgruppe – sind die Modelle im Maßstab 1:24. Hier gehen wir ganz spezifisch in Rennserien, die als der Heilige Gral des Motorsports gelten. Le Mans zum Beispiel. Dort stellen wir heuer als besonderes Highlight den Ford GT vor. Ford wird ja wieder mit diesem Modell in Le Mans teilnehmen und dort Audi, Porsche und allen anderen die Stirn bieten. Wir sind immer live dabei wenn es ums Thema Competition und Duell geht. Das gehört auch auf die Autorennbahn.
Klas Bömecke: Wie wird so ein großes, echtes Spitzenauto zum Carrera Auto? Sie könnnen nicht einfach drei Fotos nehmen, ihren Modellentwicklern geben und sagen „Jetz mach wir mal eines draus!“. Andreas Stadlbauer: Das ist richtig. Das ist ein sehr sehr umfangreicher, komplexer Prozess. Das fängt erstmal an bei der Ideenfindung, bei der Entscheidung in unserem Haus: Welche Modelle wollen wir machen? Klas Bömecke: VW Sharan würde man jetzt eher nicht mache? Andreas Stadlbauer: Naja, da sollte schon eine gewisse Sportlichkeit dahinterstecken. Und eine gewisse Spritzigkeit. Mit diesen Vorschlägen wenden wir uns dann an unsere Lizenzgeber und Partner und gehen dann den Schritt das wir sagen „Wir brauchen von euch die Pläne, machen wir das zusammen?“ Wir werden dabei sehr kräftig unterstützt – ob das Mercedes oder BMW oder Audi ist – wer auch immer – wir bekommen die Pläne! Klas Bömecke: Die freuen sich am Ende dass es sie in Miniatur gibt? Andreas Stadlbauer: Die freuen sich ja, weil wir bringen diese kleinen Träume und Marken nach Hause ins Wohnzimmer, ins Kinderzimmer oder in den Hobbyraum! Und was ganz eindeutig und auch sehr schön ist, ist – gerade im Gespräch mit einer älteren Zielgruppe, können sich alle noch an Ihr erstes Carrera Auto erinnern! Meins war der BMW Schnitzer im Jägermeister Design. Orange mit dem bekannten Hirschen drauf. Das weiss ich heute noch. Und das Zweite war das vom Niki Lauda, aber das musste man als Österreicher haben. Klas Bömecke: Da kann ich mich noch daran erinnern, dass er Rennen gefahren ist. Andreas Stadlbauer: Genau das war eine eigene Serie sogar. Das waren richtige Rennautos mit Flammen die aus dem Auspuff feuern und mit ordentlich Sound. Klas Bömecke: Und den wollte die Fangemeinde haben? Andreas Stadlbauer: Den wollte die Fangemeinde haben.
Klas Bömecke: Das heißt Sie interagieren auch mit ihren Käufern? Mit ihren eingefleischten Fans? Andreas Stadlbauer: Genau. Wir interagieren mit Ihnen. Es gibt den Carrera Club. Wir lesen dort sehr aufmerksam mit was sich unsere Fans und Carrera-Freaks wünschen. Da gibt es natürlich viele Wünsche. Und wenn man merkt, dass eine gewisse Masse an gleichen Wünschen vorhanden ist, dann versuchen wir diese zu erfüllen. Klas Bömecke: Ich finde ja den SLS sehr gelungen – aber der gefällt mir auch im Original sehr gut. Andreas Stadlbauer: Der klingt auch gut im Original. Klas Bömecke: Ja (lächelt). Ist ein schickes Auto geworden und wahrscheinlich auch noch sehr frisch im Sortiment. Andreas Stadlbauer: Ja. Wir versuchen sowohl historische Fahrzeugmodelle abzudecken als auch Aktuelle. Das geht sogar so weit, dass wir manchmal in Zusammenarbeit mit der Autoindustrie Modelle entwickeln, die es noch gar nicht offiziell gibt. Wir erhalten dann frühzeitig Einblick. Diese Modelle werden für spezielle Events oder Presseveranstaltungen verwendet – auf die sind wir natürlich besonders stolz. Die Sicherheitsvorkehrungen, auch bei uns intern sind dann natürlich enorm. Klas Bömecke: Das heißt es gibt auch bei Carrera Erlkönige? Andreas Stadlbauer: Bei uns gibt es noch Erlkönige. Ja. Klas Bömecke: Das hätte ich jetzt nicht gedacht! Andreas Stadlbauer: Ein schönes Beispiel war der Porsche Carrera GT, den hat es bei uns auf der Autorennbahn schon gegeben bevor er überhaupt produziert war. Klas Bömecke: Ui, so weit vorne sind Sie dran. Andreas Stadlbauer: Ja, da sind wir schnell dran. Klas Bömecke: Dann wünsche ich Ihnen für die Zukunft dass Sie immer eine Nasenlänge vorne dran sind. Im Rennen und im Business. Ich bedanke mich fürs Gespräch. Andreas Stadlbauer: Danke auch, und danke fürs Rennen. Klas Bömecke: Ja, ich danke Ihnen. Andreas Stadlbauer: Auf Revanche! Klas Bömecke: Auf Revanche! Nächstes Jahr treffen wir uns wieder hier. Und dann habe ich trainiert. Andreas Stadlbauer: Okay, das ist eine Ansage. (lacht)