Für den Umstieg auf eine Pelletheizung gibt es aktuell staatliche Förderungen. Bei Ökofen gibt es smarte Pelletheizungen die sogar Strom erzeugen können. Im Idealfall kann man diese mit einer Fotovoltaikanlage kombinieren.
Jürgen Groh: Diese kleinen Pellets sieht man mittlerweile in jedem Baumarkt und das ist ein Ofen der sie verwerten kann. Was macht den Ofen besonders, warum steht er auf der Messe? Anton Birk: Es gibt einen wesentlichen Unterschied zwischen den Pellets die man im Baumarkt in abgepackten Säcken sieht. Dieser ist hauptsächlich für die kleinen Pellet Wohnzimmeröfen geeignet. Hier haben wir eine Pellet Zentralheizung. Man kennt die alte Öl- oder Gasheizung im Keller. Mit dieser Pelletheizung versorgen wir die komplette Heizung im Haus. Heißt hier werden keine Pellet Säcke gekauft, stattdessen kommt ein Tankwagenfahrer mit einem Silofahrzeug der die Pellet einbläst. Jürgen Groh: Ihr habt das Pellet Heizverfahren vom normalen Raumofen in eine Zentralheizung verwandelt. Wie ist das technisch möglich? Anton Birk: Technisch ist es so möglich da wir ein vollautomatisches System gestaltet haben. Hier sieht man das Innenleben einer Pellet-Anlage.
Jürgen Groh: Das ist der Aschebehälter? Anton Birk: Ich zeig es einmal von vorneweg. Hier findet die Verbrennung der Pellet statt. Die Asche fällt runter und über die Schnecke wird das Ganze in den Aschebehälter hineintransportiert. Man glaubt es gar nicht, von 3 Tonnen Pellet hat hier die Asche Platz. In der Regel braucht ein Durchschnittshaushalt 4 Tonnen, ich muss ein- bis zweimal im Jahr die Aschelade ausleeren. Das ist die einzige Arbeit die ich bei dieser Heizung habe. Jürgen Groh: Das Einfamilienhaus kann damit gespeist werden? Oder kann sogar ein Wohnblock mit der Anlage versorgt werden? Anton Birk: Auch ein Wohnblock sowie Einfamilienhaus. Bei einem Wohnblock wäre die Heizung natürlich dementsprechend größer. Auch der Lagerraum wäre größer.
Jürgen Groh: Fossile Brennstoffe sind am Markt immer noch sehr beliebt muss man leider sagen. Wie könnt ihr euch gegen Öl und Gas behaupten? Anton Birk: Der Brennstoff Pellet ist nach wie vor 20-30 Prozent günstiger als Gas. Jürgen Groh: Tatsächlich? Anton Birk: Ist wirklich so. Jürgen Groh: Aus was besteht genau ein Pellet? Anton Birk: Pellet setzt sich aus reinem Abfallholz von den Sägewerken zusammen. Wenn Holz, bzw. die Baumstämme geschnitten werden fällt Sägespäne an, diese wird dann zu Pellets gepresst. Es sind keine Zusatzmittel drin. Durch dieses Pressverfahren entsteht Lignin - der Glanz auf der Außenseite der Pellet - das ist der natürliche Kleber. Es ist reines Holz und es werden dafür keine Wälder abgeholzt. Das ist ein Ammenmärchen was gern von der Gas- und Öl-Lobby aufgegriffen wird. Das Holz wird auch nicht von Amerika oder sonst wo her gekarrt, es kommt aus den Sägewerken der umliegenden Wirtschaft und ist somit preisstabil, umweltfreundlich und günstig.
Jürgen Groh: Bekommt dieses Verfahren staatliche Unterstützung? Anton Birk: Ja! Gott sei Dank. Es ist natürlich wesentlich aufwendiger in der Produktion einen Pellet Kessel als eine kleine Gastherme oder einen Öl-Brennwertkessel, herzustellen. Darum sind die Geräte auch teurer. Wenn ich eine Gasbrennwertanlage einbaue dann kostet mich das vielleicht 12.000€. Der Einbau einer Pelletheizung kostet mich 20.000€. Jürgen Groh: Aber amortisiert sich dann nach einer gewissen Zeit oder gleicht sich durch die geringen Pellet-Kosten aus? Anton Birk: Es gleicht sich durch zwei Faktoren aus. Erstens bekommen wir sehr viel staatliche Förderung. Es gibt das BAFA Bundesamt für Wirtschaft- und Ausfuhrkontrolle und diese zahlt für einen Pellet-Kessel 6.000 – 10.000 € Förderung je nachdem ob ich Solar dazu mache oder nicht. Jürgen Groh: Dann sind wir schon beim Gasofen. Anton Birk: Genau, da sind wir fast schon bei dem Wert vom Gasofen. Ein bisschen teurer wird er immer noch sein, aber das hole ich über die Brennstoffkosten raus. Da spare ich 20-30 Prozent.
Jürgen Groh: Jetzt hat der Ofen aber noch eine zweite Funktion. Anton Birk: Genau so ist es. Wir können neben der Heizungsversorgung auch noch Strom produzieren. Mit der Abwärme wird ein Stirling Motor angetrieben. Über diesen Stirling Motor können wir 600 Watt Strom pro Stunde erzeugen. Somit hat der Kunde sein eigenes kleines Kraftwerk. Sobald die Heizung läuft produziert er dazu automatisch Strom. Idealerweise kann man das mit einer Fotovoltaik Anlage verbinden. Im Sommer wird der Strom durch die Sonne produziert und im Winter wenn die Heizung läuft wird der Strom über die Heizung produziert. Jürgen Groh: Hört sich sehr intelligent an.