Steigende Einbruchszahlen in den Wintermonaten – Wie kann man sich schützen? Wenn die Tage kürzer werden und die Dunkelheit früher einsetzt, steigt das Risiko für Wohnungseinbrüche. Das Bayerische Landeskriminalamt war auf der Heim+Handwerk vertreten, um über wirksame Maßnahmen zum Einbruchschutz aufzuklären. Johann Pfallenzeller, Experte für Einbruchprävention, erläutert, wie sich Wohnungs- und Hausbesitzer effektiv vor Einbrüchen schützen können. Neben hochwertigen Sicherheitsmaßnahmen an Türen und Fenstern gibt er auch wertvolle Tipps zum richtigen Verhalten, um das Risiko eines Einbruchs zu minimieren.
Einbruchsversuche beginnen häufig an der Haustür. Laut Pfallenzeller sind einbruchshemmende Türen eine der besten Maßnahmen, um sich vor unerwünschtem Zutritt zu schützen. Eine sichere Tür verfügt über eine massive Verriegelung an mehreren Stellen, eine stabile Schließleiste sowie zusätzliche Hintergreifhaken auf der Bandseite. Ein einbruchhemmender Schutzbeschlag sowie ein geprüfter Schließzylinder erhöhen den Widerstand und machen es Einbrechern deutlich schwerer.
Dabei setzt das Bayerische Landeskriminalamt auf geprüfte und zertifizierte Türen nach DIN-Norm 1627, die unterschiedliche Widerstandsklassen aufweisen. Eine Tür der Widerstandsklasse RC3, wie sie auf der Messe vorgestellt wurde, kann einem Angriff über mehrere Minuten standhalten – ein entscheidender Faktor, da Täter oft schnell aufgeben, wenn der Einbruch zu lange dauert.
Neben der Haustür sind Fenster eine besonders gefährdete Schwachstelle. Standardfenster lassen sich mit einem einfachen Hebelwerkzeug oft in weniger als einer Minute aufbrechen. Hier empfiehlt Pfallenzeller die Nutzung von einbruchhemmenden Fenstern der Widerstandsklasse RC2, die mit speziellen Pilzkopfzapfen gesichert sind. Diese Verriegelungsmechanismen verhindern das einfache Aufhebeln, indem sie eine hinterhakende Wirkung erzeugen. Zusätzlich können abschließbare Fenstergriffe das Risiko weiter reduzieren. Ein weiteres wichtiges Sicherheitsmerkmal ist die durchwurfhemmende Verglasung, die Einbrechern das Einschlagen der Scheibe erschwert. „Eine solche Scheibe kann man fast nicht einschlagen“, betont Pfallenzeller.
Neben technischen Sicherheitsmaßnahmen ist das eigene Verhalten ein wichtiger Bestandteil des Einbruchschutzes. Eine der häufigsten Fehlerquellen ist das offene oder gekippte Fenster, das es Tätern besonders leicht macht. Auch die Haustür sollte immer komplett abgeschlossen werden – der Riegel sollte so oft gedreht werden, wie es möglich ist, da die Türen mit vollständiger Verriegelung getestet werden. Ein weiterer Tipp: Anwesenheit simulieren. Gerade in der dunklen Jahreszeit oder in der Urlaubszeit sollte der Eindruck erweckt werden, dass jemand zu Hause ist. Dies kann durch Zeitschaltuhren für Licht oder Rollläden, regelmäßige Leerung des Briefkastens oder das Abstellen von Musik im Hintergrund geschehen. Wer sich zusätzlich absichern möchte, kann auch darüber nachdenken, Wertgegenstände nicht offensichtlich zu präsentieren. Ein nach außen suggerierter Luxus kann Einbrecher anlocken – umso wichtiger ist es, sich technisch zu schützen, egal um welches Objekt es sich handelt. Mit den richtigen Maßnahmen und dem richtigen Verhalten kann das Risiko eines Einbruchs deutlich reduziert werden. Das Bayerische Landeskriminalamt empfiehlt, sich frühzeitig über geeignete Sicherheitsmaßnahmen zu informieren und im Zweifel eine Beratung bei Experten einzuholen.