Der Bundesverband der Edelstein- und Diamantindustrie e. V. ist eine zentrale Institution der Schmuck- und Edelsteinbranche. Im Interview mit Messe.TV-Moderator Klas Bömecke erklärt Geschäftsführer Jörg Lindemann die vielfältigen Aufgaben des Verbandes, aktuelle Trends in der Branche und die Bedeutung der Schmuckmesse Inhorgenta in München.
Jörg Lindemann beschreibt den Bundesverband der Edelstein- und Diamantindustrie als einen Fachverband, der die Interessen der Branche auf verschiedenen Ebenen vertritt. Die Arbeit reicht von arbeitsrechtlicher Beratung für Unternehmen über die Mitwirkung an Gesetzgebungsverfahren bis hin zur Organisation von Messebeteiligungen. Besonders betont Lindemann die Bedeutung des Auslandsmesseprogramms des Bundes, das deutschen Unternehmen die Präsenz auf internationalen Messen ermöglicht. Der Verband sorgt dafür, dass deutsche Aussteller in sogenannten "German Pavilions" auf fünf wichtigen Messen weltweit vertreten sind, darunter in Hongkong, Las Vegas und Tokio.
Als eine der wichtigsten Fachmessen der Schmuck- und Edelsteinbranche hebt Lindemann die Inhorgenta in München hervor. Die Messe bietet eine ideale Plattform, um nach dem Weihnachtsgeschäft neue Kollektionen vorzustellen und Trends zu identifizieren. Laut Lindemann zeigt sich hier deutlich, welche Materialien und Designs aktuell gefragt sind. Insbesondere die Halle C1 beeindruckt mit einer riesigen Auswahl an hochwertigen Edelsteinen, die die Innovationskraft und Vielfalt der Branche widerspiegeln.
Auf die Frage nach aktuellen Trends bestätigt Lindemann, dass Diamanten immer gefragt sind. Besonders hohe Qualitäten erfreuen sich großer Beliebtheit, während das mittlere Segment in den letzten Jahren etwas schwächer geworden ist. Zudem spielen Farbedelsteine eine große Rolle, nicht nur im Schmuckdesign, sondern auch in der Uhrenindustrie. Diamantbesatz oder Zifferblätter aus Lapis Lazuli zeigen, dass Edelsteine in vielen Bereichen gefragt sind.
Lindemann weist darauf hin, dass die Verfügbarkeit hochwertiger Rohstoffe eine wachsende Herausforderung darstellt. Besonders finanzstarke Käufer aus Fernost erschweren es deutschen Unternehmen, Top-Qualitäten zu sichern. Zudem sieht er den Fachkräftemangel als weiteres Problem für die Zukunft. Dennoch bleibt die Edelstein- und Diamantbranche eine der beständigsten Industrien, die seit Jahrtausenden existiert. Wichtig sei, so Lindemann abschließend, dass Unternehmen die aktuellen Markttrends im Blick behalten und sich flexibel anpassen, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein.