Mit Smart Compact Pro stellt Hamm eine technologische Lösung vor, die einen entscheidenden Fortschritt in der Asphaltverdichtung markiert: Erstmals lässt sich die Asphaltdichte direkt während des Walzvorgangs messen und anzeigen – kontinuierlich, präzise und vollintegriert in den Arbeitsprozess. Damit wird ein Problem gelöst, das über Jahrzehnte hinweg als unvereinbar mit den Anforderungen auf der Baustelle galt: Die fehlende Echtzeitkontrolle der Verdichtungsqualität. Smart Compact Pro liefert die Daten dort, wo sie gebraucht werden – im Walzbetrieb selbst.
Herzstück des Systems ist ein unter der Maschine montierter Bodenradar, der sogenannte Real-Time Density Scan. Dieser Sensor misst kontinuierlich die Dichte des eingebauten Asphalts während der Verdichtung – nicht nachträglich, nicht punktuell, sondern live im Prozess. Der Walzenfahrer erhält die Informationen direkt am Display, kann die Fahrweise anpassen und sofort auf Abweichungen reagieren. Im Unterschied zu bisherigen Verfahren, bei denen etwa Vibrationen zur Indikation von Steifigkeit herangezogen wurden, erfolgt hier eine direkte Messung der Dichte selbst. Die Grundlage dafür ist eine präzise Radartechnologie, die robust und praxistauglich unter realen Baustellenbedingungen arbeitet.
Für die Kalibrierung kann auf marktverfügbare Geräte wie den Troxler PQI NoNuke zurückgegriffen werden. Über mehrere Vergleichsmessungen entsteht eine Korrelation zwischen Sensorwerten und Referenzdaten. Der gesamte Vorgang dauert etwa zehn Minuten und ist einfach in den Baustellenablauf integrierbar. So wird aus einer sensorgestützten Lösung ein zuverlässiges Instrument zur Qualitätskontrolle.
Neben der Echtzeit-Anzeige ermöglicht Smart Compact Pro auch die lückenlose Dokumentation der gemessenen Werte. In Verbindung mit dem System Track Assist WPT werden die Dichteinformationen flächendeckend erfasst, gespeichert und visualisiert. Das Ergebnis sind sogenannte Dichte-Landkarten – digitale Belege über die tatsächlich erreichte Verdichtungsleistung. Diese Karten können als Nachweis gegenüber Auftraggebern dienen und liefern belastbare Daten zur Einhaltung vorgeschriebener Spezifikationen, etwa des Verdichtungsgrads oder zulässiger Hohlraumanteile. Die gesamte Datenauswertung erfolgt über das John Deere Operation Center, wo die erfassten Informationen automatisiert gespeichert und jederzeit abrufbar sind.
Smart Compact Pro ist auf präzise Echtzeitmessung während der Überfahrt ausgelegt – ideal für die unmittelbare Steuerung und Kontrolle der Verdichtung. Ergänzend dazu ermöglicht Track Assist WPT eine vollständige Übersicht über die bearbeitete Fläche. Beide Systeme sind kombinierbar und ergänzen sich funktional: Während Smart Compact Pro operative Entscheidungen in Echtzeit unterstützt, bietet Track Assist WPT die Basis für eine strukturierte Nachweisführung im Projektabschluss. Damit steht ein digitales Gesamtsystem zur Verfügung, das sowohl baustellennahe Steuerung als auch revisionssichere Qualitätsdokumentation abdeckt.
Die ersten Markteinführungen finden in Nordamerika statt, wo Maschinen mit High Frequency speziell auf die dort üblichen Arbeitsfrequenzen ausgelegt sind. Parallel dazu erfolgen in Europa Testeinsätze und Vorführungen mit verschiedenen Walzentypen – unter anderem mit Modellen der HD+ Serie sowie den schemelgelenkten HX-Maschinen. Der Verkaufsstart für Europa ist für Anfang kommenden Jahres vorgesehen. Beide Technologien – Smart Compact Pro und Track Assist WPT – werden dann für europäische Märkte verfügbar sein. Hamm plant, beide Systeme auf einem breiten Maschinenportfolio anzubieten, um den unterschiedlichen Anforderungen in verschiedenen Projekttypen gerecht zu werden.
Die Rückmeldungen aus der Branche fallen eindeutig aus: Das System ist technisch überzeugend, leicht verständlich und greift ein Bedürfnis auf, das lange unerfüllt blieb. Für viele Fachanwender ist Smart Compact Pro genau das Puzzlestück, das in der Qualitätssicherung bisher fehlte – präzise, sofort verfügbar und eingebunden in bestehende digitale Infrastrukturen.