TU/ecomotive ist ein studentisches Team der Technischen Universität Eindhoven, das sich der Entwicklung nachhaltiger Mobilitätslösungen widmet. Seit 2012 haben die Studierenden mehrere Konzeptfahrzeuge entworfen und gebaut, die innovative Ansätze zur Reduzierung von CO₂-Emissionen und zur Förderung der Kreislaufwirtschaft im Automobilsektor demonstrieren. Jedes Projekt zielt darauf ab, die Möglichkeiten nachhaltiger Materialien und Technologien aufzuzeigen und die Automobilindustrie zu inspirieren, umweltfreundlichere Praktiken zu übernehmen.
Das Phoenix-Projekt ist ein beeindruckender Prototyp, der von einem niederländischen Team aus etwa 20 Studierenden entwickelt wurde. Innerhalb eines akademischen Jahres wurde die Vision eines nachhaltigen und recycelbaren Elektroautos realisiert. Die Studierenden, die neben ihrem Studium entweder in Teil- oder Vollzeit an diesem Konzept arbeiteten, haben ein Fahrzeug geschaffen, das innovative Recycling- und Konstruktionsprinzipien vereint. Der Fokus lag darauf, Materialien so zu verwenden und zu verbinden, dass sie am Ende ihrer Lebensdauer leicht in ihre einzelnen Bestandteile zerlegt und in hochwertigen Recyclingkreisläufen wiederverwendet werden können.
Ein zentrales Element des Phoenix-Projekts ist die Förderung eines geschlossenen Recyclingkreislaufs. Das Fahrzeug wurde so konzipiert, dass auf Klebstoffe verzichtet wird und stattdessen einfache Verbindungsmethoden zum Einsatz kommen, die eine problemlose Demontage ermöglichen. Der Boden des Fahrzeugs besteht beispielsweise aus 3D-gedrucktem PC-ABS, während andere Teile aus ABS oder PMMA gefertigt sind. Diese Materialien sind so verarbeitet, dass sie ohne Qualitätsverlust erneut genutzt werden können – ein bedeutender Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Das Ziel besteht darin, hochwertige Polymere für den Automobilbau erneut verfügbar zu machen, anstatt sie in minderwertigen Kunststoffprodukten zu verwenden.
Ein weiterer Meilenstein des Phoenix-Projekts ist das modulare Batteriesystem. Die Reichweite des Fahrzeugs kann flexibel durch zusätzliche Batteriemodule erweitert werden, die bei Bedarf hinzugefügt werden. Diese Module bieten nicht nur eine höhere Reichweite für längere Fahrten, wie zum Beispiel Urlaubsreisen, sondern können auch als Energiespeicher für den Haushalt genutzt werden. Ein Leasing- oder Sharing-Modell für diese Batteriemodule könnte Ressourcen schonen, da ungenutzte Batterien nicht ständig im Fahrzeug transportiert werden müssen.
Obwohl der Prototyp in seiner jetzigen Form nicht für den Straßenverkehr geeignet ist, zeigt er das Potenzial nachhaltiger Fahrzeugentwicklung auf. Die Studierenden hoffen, dass ihre Arbeit Automobilhersteller inspiriert, nachhaltige und recycelbare Materialien sowie modulare Konzepte in die Fahrzeugproduktion zu integrieren. Der Phoenix ist ein voll elektrisches Fahrzeug, das nicht nur technologische Innovationen, sondern auch neue Maßstäbe in der Ressourcenschonung setzt. Mit Unterstützung von Partnern wie Neways, die den Studierenden industriebezogenes Wissen zur Verfügung stellten, wurde das Projekt in kürzester Zeit realisiert. Phoenix ist ein Symbol für die Möglichkeiten, die Kreativität, Ingenieurskunst und der Wille zur Nachhaltigkeit in der Automobilbranche eröffnen.