Das Unternehmen AM Automation bietet Lösungen für den kompletten Bedarf am Intralogistikmarkt. Unser Messe TV Filmteam ist heute am Messestand des Unternehmens auf der LogiMAT 2016 in Stuttgart, um sich etwas Besonderes anzusehen – das Auto Store System. Auto Store ist deutlich effizienter als ein klassisches Regallager. Sehen Sie mit Messe.TV wie es funktioniert und wo die großen Vorteile im Vergleich zu gewöhnlichen Systemen liegen.
Die Mitarbeiter der Firma AM Automation bezeichnen sich als Lösungsfinder. AM Automation bietet die ganze Bandbreite von Intralogistiklösungen an, aber die haben ein System das ist wirklich spektakulär! Klas Bömecke: Herr Kawalier, bei Ihnen bewegt sich aber was! Michael Kawalier: Ja das ist richtig. Das hat einen guten Grund natürlich zieht es die Leute auf die Messe, wenn sich etwas bewegt und ein interessantes System wie das „Auto Store“ System ist natürlich viel einfacher zu erklären wenn man das System als Live Demo live vor Ort hat. Wir machen klassische Lagersysteme nach wie vor auch heute noch. Klas Bömecke: Das wollte ich fragen also das ist nicht Ihr einziges Produkt? Michael Kawalier: Nein „Auto Store“ ist nur eines unserer Produkte. Wir machen klassische Förderanlagen, Hochregallager, auch Krananlagen, Behälter-Förderanlagen auch Lagerverwaltungs- und Lagersysteme. Klas Bömecke: Das ist schon beeindruckend also das Auto Store ist ein Regallager letztendlich? Michael Kawalier: Nein im Prinzip ist das „Auto Store“ ein automatisches Kleinteilelager, ein Behälterlager. Es steht in Konkurrenz zu den klassischen Lagersysteme wie mit AKL (Automatisches Kleinteillager) Regalbediengeräte bedienten Systemen oder Shuttlelagern. Es hat ein paar Eigenschaften die dieses System besonders machen da zählt zum einen die Raumeffizienz im Vergleich zu den genannten Systemen. Wir benötigen im Vergleich zu diesen Systemen zwischen 15% bis maximal 30% nur des umbauten Raumes.
Klas Bömecke: Sie sind so vieles kleiner? 2 Drittel kleiner? Michael Kawalier: Ja, wir sind extrem kompakt. Im Vergleich zu einem Regalbediengeräte bedienten System sehen Sie ja hier wie die Behälter gelagert sind. Wir haben keine Gasse, wo Sie in diesem System schon mal 60% des Lagervolumens verlieren. Wir haben kein unteres Anfahrmaß das für ein Regalbediengerät oder für ein Shuttlelager erreichbar ist. Wir haben kein oberes Anfahrmaß in dem Sinn. Wir haben die Behälter dicht an dicht gestapelt. Übereinander gestapelt und dadurch natürlich die maximale Verdichtung der Behälter in sich. Klas Bömecke: Boah! Das ist erstaunlich. Können Sie nur so Vierecke bauen, ich meine die Roboter müssen ja wissen wo es lang geht und wahrscheinlich ist es am einfachsten wenn sie sich in Quadraten bewegen. Michael Kawalier: Es gibt ein relativ optimales Grid das ist natürlich ein relativ rechteckiges oder quadratisches. Wir können aber grundsätzlich alle Flächen bauen und wir haben auch schon ungewöhnlichste Räume bei unseren Kunden für die automatische Lagerung benutzt. Auch Hallenstützen was für ein klassisches Lager ein echtes Problem darstellt sind von uns eher begrüßt weil diese Hallenstützen umbauen wir einfach – machen Ladestationen ran. Dann müssen die Roboter zum Laden nicht immer an das ein oder andere Ende des Lagers fahren, sondern können auch mittendrin an Ladestationen ran gehen. Klas Bömecke: Und wie siehts aus mit der Energie? Ich meine wir haben hier wahnsinnig viele Roboter die rumfahren! Michael Kawalier: Das ist richtig ja. Die Energieeffizienz von diesem System ist extrem gut. Hängt damit zusammen, wir haben kein so extremes Missverhältnis zwischen transportierender und transportierter Last. Diese Roboter sind in allen Achsen Energierückgespeist, das heißt generatorische Last durch Senkvorgänge, durch Bremsvorgänge gehen direkt wieder in den Akku. Also wir sprechen bei einem dieser Roboter – um den Verbrauch zu nennen – von einer Leistung zwischen 30 und 80 Watt Wechselspannungsleistung pro Stunde.
Klas Bömecke: Ist dieses System energieeffizienter als ein anderes Lagersystem? Michael Kawalier: Wir reden immer davon dass wir im Vergleich zu einem Regalbediengerät bedientem System weniger wie ein Promille der Energie benötigen. Um das weiter auszuführen wenn wir jetzt sehen, dass ein solcher Roboter in etwa 25 Behälterbedienungen pro Stunde macht und wir nehmen Vier Roboter, das entspricht in Summe 100 Behälterbedienungen pro Stunde, ist in etwa das was ein mittelleistungsstarkes Regalbediengerät auch an Arbeit leisten kann. Stehen hier – wenn wir jetzt mal 100 Watt pro Roboter rechnen – stehen 400 Watt Wechselspannungsleistung in einem Anschlusswert hier an einem AKL von in etwa 40.000 Watt Drehstromleistung gegenüber. Und da benötigen Sie im klassischen System nur noch die Fördertechnik die Ihnen die Behälter bringen, was hier über diesen Porten über einen kleinen 50 Watt Antrieb abgebildet ist. Klas Bömecke: Jetzt ist natürlich die Frage, wenn ich die Kisten übereinander staple, brauche ich nicht unheimlichen Aufwand wenn ich an die unterste Kiste dran möchte? Michael Kawalier: Sie haben natürlich Aufwand, wenn Sie an die unterste Kiste wollen. Im maximal hohen System, das entspricht 16 dieser Behälter übereinander, benötigen Sie für einen ungeplanten Auslagerauftrag eines wirklich extrem tiefliegenden C-Artikels 3:24 Minuten bis Sie ihn nach oben haben. Das gilt aber nur für einen komplett ungeplanten Expressauftrag. Für die klassische Komissionierung ist es so, wir benötigen einmal am Tag eine kleine Vorbereitungszeit. Da bereiten die Roboter eine Anzahl tiefliegender Aufträge vor, in der Zeit in der die Komissionierer noch überhaupt nicht arbeiten. In dem Moment in dem die Komissionierer mit ihrer Arbeit beginnen, teilen sich die Roboter in zwei Schwärme. Ein Teil bedient die Eingabe- Ausgabestellen. Ein anderer Teil bringt weitere Aufträge, sortiert weitere Aufträge um und bereitet weitere Aufträge im System vor. Dadurch sind wir mit „Auto Store“ in der Lage annähernd jede vom Kunden gewünschte Kadenz an den Ein- Auslagerport zu bringen.
Klas Bömecke: Es gibt Artikel die wesentlich schlechter gehen als andere, sind die dann automatisch irgendwann weiter nach unten verschwunden? Michael Kawalier: Richtig. Das Lagerprinzip, dass immer der zuletzt benötigte Behälter oben auf den Turm aufgestellt wird, wandern C-Artikel automatisch immer tiefer und A-Artikel automatisch immer höher. Ohne dass sich eine Software irgendwas dabei überlegt. Klas Bömecke: Ich meine, das klingt alles wahnsinnig schlau. Es ist energieeffizient es ist raumsparend, es ist schnell, fix, autonom irgendwo muss ja der Nachteil liegen. Wahrscheinlich muss ich mir davon erstmal 100.000 Quadratmeter kaufen oder bauen Sie auch kleine Dinge? Michael Kawalier: Diese Anlagen sind komplett frei skalierbar, das heißt wir haben Kunden die haben Anlagen mit nur 2000 Behältern. Wir haben aber auch Kunden die Anlagen größer als eine Viertel Million planen. Klas Bömecke: Was mache ich denn wenn ich mit 2.000 Behältern anfangen möchte – weil mein Unternehmen noch klein ist – und dann boomt die Sache total und ich brauche mehr Lagerplatz. Muss ich mir dann ein neues Lager bauen? Michael Kawalier: Nein, das brauchen Sie hier nicht. Sie haben den Vorteil dass die Anlage mit Ihren Bedürfnissen mitwachsen kann. Wir haben einen Kunden in der Textilbranche, der hat begonnen mit einem System mit 20.000 Behältern, 15 Robotern. Wir haben seinem Bedarf nachziehend immer wieder die Anlagen erweitert bis zu einer heutigen Größe von 110.000 Behältern und 182 Robotern. Und es ist noch kein Ende in Sicht bei diesem Kunden. Klas Bömecke: Also da bin ich wirklich beeindruckt. Ich danke Ihnen dafür dass Sie mir einmal die Details davon erklärt haben. Jetzt ist es für mich nicht nur mehr ein Roboterballett sondern jetzt habe ich geschnallt was das für ein kluges System ist. Michael Kawalier: Vielen Dank, hat mich gefreut.