Vom einzelnen Modul bis zum zertifizierten Komplettsystem kann sich der Kunde bei MicroSys Electronics ganz nach dem individuellen Bedarf auf einen kompetenten Partner verlassen - das ist es, was wir im Vorfeld erfahren haben. Messe.TV Moderator Klas Bömecke besucht den Messestand von MicroSys auf der embedded world, um sich das ganze noch genauer darstellen zu lassen. Wir sind schon neugierig.
Die Firma MicroSys baut zunächst einmal Module, aber da hört es nicht auf. Vom ‚System on Module‘ geht es weiter über den Single-Board-Computer bis hin zum fertig zertifizierten Komplettsystem. Und was das konkret heißt, dass schaue ich mir jetzt einfach mal an.
Klas Bömecke: Herr Schuller, bei Ihnen startet alles mit Modulen, also mit diesem kleinen Teil der Boards oder? Peter Schuller: Das ist richtig. Klas Bömecke: Was können die? Peter Schuller: So ein Computermodul ist ein zusammengefasstes, hochintegriertes, komplexes Bauteil für Elektronikplatinen und ich mache diese Computermodule damit ich nicht des Rad mehrfach erfinden muss. Mit dieser komplexen Einheit kann ich, wenn ich Zusatzgeräte baue oder Infrastrukturen baue, relativ einfach verschiedene Anforderungen im Markt realisieren. Das heißt ich kann hier - das ist jetzt ein Autopilot, eine der wenigen Neuentwicklungen von Autopiloten in Deutschland, das ist ein Vorstellungssprototyp - in sehr schneller Zeit umsetzen. Ich kann aber auch eine Baumaschine daraus bauen – ich nehme das Modul und mach hier andere Anschlüsse dran und dann wird schon eine Steuerung für die Baumaschine draus.
Klas Bömecke: Das heißt, Sie können ein Modul hernehmen und daraus die unterschiedlichsten Computer kreieren? Peter Schuller: Das kann ich machen - ich kann relativ einfach ein Modul nehmen, einen Computer kreieren für die Luftfahrt, für Autoanwendungen, also Automotive, ich kann sie verwenden für Baumaschinenanwendungen und bin mit diesem Konzept als Elektronikentwickler sehr schnell am Markt und ich kann schnell Prototypen entwickeln. Die Grafik im Hintergrund hinter mir, die beschreibt so im Wesentlichen die Kernkompetenzen des Unternehmens. Ich kann Ihnen das kurz einmal zeigen! Klas Bömecke: Ja Bitte. Peter Schuller: CPU Modules - das ist die Basis wo wir herkommen. Module zu bauen, die zu integrieren. Single Board Computer zu realisieren und wir integrieren dann diese Single Board Computer in solche Geräte - Devices & Mechanics auf Englisch. Man kann diese Geräte dann für die Luftfahrt beispielsweise zulassen oder für Bahnanwendungen. Dann braucht man weiterhin Betriebssystemintegration - Sie sehen ja hier drauf eine Landkarte, eine Flugkarte sozusagen, das ist eine Anwendung die realisiert werden muss. Das machen wir mit Partnern. Klas Bömecke: Und diese ganze Kette bieten Sie mir als Kunden an?
Peter Schuller: Diese ganze Kette bieten wir Ihnen an und das machen wir beispielsweise für die Bahntechnik beispielsweise für die Luftfahrt, beispielsweise für Baumaschinentechnik. Klas Bömecke: Jetzt haben Sie diese Module ja schon weitreichend im Betrieb. Was sind denn dieses Jahr die Neuerungen? Peter Schuller: Hier auf der Messe zeigen wir eine technische Weiterentwicklung von einem sogenannten MPX Modul das wir haben, die 2. Generation und da würde ich gerne das Wort an unseren Geschäftsführer Herrn Pfeiffer dort drüben am Display übergeben. Klas Bömecke wechselt zum Gesprächspartner Dieter Pfeiffer Klas Bömecke: Herr Pfeiffer, Sie stehen bei den Highlights an diesem Stand. Dieter Pfeiffer: Das ist richtig. Klas Bömecke: Und das sind die Beiden. Dieter Pfeiffer: Das ist unsere neueste Modulgeneration. Sie sehen einen neuen Formfaktor natürlich kleiner als der Alte, natürlich leistungsfähiger als der Alte. Klas Bömecke: Ich habe nix anderes erwartet. Es muss kleiner und schneller sein.
Dieter Pfeiffer: Natürlich, also unser Aufpunkt sind jetzt Quad-Cores; 4 Kerne in einem Prozessor. Klas Bömecke: Und vorher war der Dual-Core oder was? Dieter Pfeiffer: Dual-Core, davor Single-Core und wir können hier vom Quad-Core raufskalieren auf 8-Core, 12-Core oder auch runterskalieren auf Dual-Core oder Single-Core, weil wir in der Höhe Platz haben. Wir können die Module größer oder kleiner machen und sie passen immer noch in dasselbe Interface und wir haben jetzt bis zu 16 High Speed Interfaces, das ist relativ einmalig und das augenfälligste ist eben 2 Architekturen Power PC die traditionell langzeitverfügbare Plattform und haben - wo es doch so viel Software aus der Handheld Welt gibt, die man gerne in Embedded Anwendungen übertragen möchte – ein entsprechendes Angebot. Klas Bömecke: Das heißt Sie überwinden damit auch irgendwelche Grenzen, die Sie vorher gesteckt hatten? Dieter Pfeiffer: Natürlich. Diese Architektur ist die klassische langzeitverfügbare Architektur die Sie heute in der Telecom finden, aber auch in der Avionik, in der Bahntechnik, überall da, wo zertifizierte Systeme vorhanden sind, aber es ist technologisch eine Insel und wenn - ohne hier Werbung machen zu wollen (zieht sein Smartphone aus der Tasche) - Jeder hat so etwas in seiner Tasche, dass ist die Prozessorarchitektur die hier drauf ist, und jeder der sagt - ich will so was ähnliches haben, aber hart industrialisiert, erweiterter Temperaturbereich, flugtauglich, bahntauglich - kann das mit so einem Modul realisieren. Klas Bömecke: Das finde ich sehr spannend. Jetzt bin ich natürlich nur gespannt - was sehen wir in ein oder zwei Jahren hier? Wird es dann noch schneller und noch kleiner oder ist da irgendwo das Ende der Fahnenstange in Sicht? Dieter Pfeiffer: Nein, ganz sicher nicht. Es haben schon so viele Leute geglaubt, dass es irgendwann zu Ende sein wird, es geht immer weiter und wir sind dabei. Klas Bömecke: Okay, dann wünsche ich Ihnen weiterhin viel Erfolg, und ich bin gespannt drauf.